Standardimpfungen, Dengue Fieber und Malaria Prophylaxe
Inhaltsverzeichnis
Medizinische Aspekte
Reisende sollten sich vor Mückenstichen schützen. Das gilt am Tag genauso, wie auch in der Nacht. So können die mit dem Stich einhergehenden Risiken einer Infektion wesentlich minimiert werden. Der Körper sollte stets mit heller Kleidung bedeckt sein. Langärmlige Hosen und Hemden bieten einen guten Schutz. Tag und Nacht sollte ein Insektenschutzmittel angewendet werden, mit dem alle freien Körperstelllen immer wieder eingerieben werden. Es ist sinnvoll,sich ein besonderes Moskitonetz mit kleinmaschigem Gitter zu besorgen, um darunter schlafen zu können.
Dengue
Dengue wird durch den Stich einer Mücke übertragen, die in vielen Gebieten tagsüber aktiv ist. Der durch den Stich von Aedes aegypti übertragene Erreger zeigt das Auftreten einer Erkrankung regelmäßig durch Symptome wie Fieber, Hautausschlag und starke Gliederschmerzen an. Schwerwiegende Komplikationen treten selten bei den lokalen Bevölkerung auf. Häufig sind es die Kinder, die von den tödlichen Folgen der Erkrankung betroffen werden. Reisende erkranken insgesamt sehr selten an Dengue. Eine Prophylaxe durch Impfung oder Arzneimittel ist ebenso unmöglich wie die kausale Therapie. Die Abwehr von Mückenstichen hat daher oberste Priorität um eine Ansteckung mit dem Virus zu vermeiden.
Gelbfieber
Der Nachweis einer Gelbfieber-Schutzimpfung ist bei der Einreise nach Brasilien nicht vorgeschrieben. Reisende, die in Gebiete mit Gelbfieber-Vorkommen reisen, sollten sich jedoch vorab gegen Gelbfieber impfen lassen, wenn sie in die Gebiete wie Acre, Amapá, Amazonas, Distrito Federal, Goiás, Maranhão, Mato Grosso (do Sul), Minas Gerais, Pará, Rondônia, Roraima, und Tocantins besuchen wollen. Die Empfehlung zur Gelbfieber-Schutzimpfung schließt dabei den Besuch der Hauptstadt Brasilia mit ein. Auch sind in Bahia, Paraná, Piauí, Rio Grande do Sul, Santa Catarina sowie in São Paulo einige Staatsgebiete von Gelbfieber-Endemien betroffen. Bei einem Besuch der Iguaçu-Wasserfälle sollte ebenfalls an den Gelbfieber-Impfschutz gedacht werden.
Werden ausschließlich die Küstenstädte Rio de Janeiro, São Paulo, Salvador, Recife und Fortaleza besucht, kann der Gelbfieber-Impfschutz entfallen. Nach neueren wissenschaftlichen Erkenntnissen ist eine Auffrischung der Gelbfieber-Impfung nach 10 Jahren nicht mehr notwendig. Hier reicht die einmalige Immunisierung. Das zählt aber nicht bei anderen Impfungen. Gleichwohl kann die Impfung gegen Gelbfieber von Staaten weiterhin verlangt werden.
Malaria
Malaria kann durch den Stich der Anopheles-Mücken übertragen werden. Die Anopheles-Mücken sind nach Einbruch der Dämmerung und nachts aktiv. Für die Prophylaxe und Behandlung sollte unbedingt eine reisemedizinische Beratung vor Antritt der Reise eingeholt werden. Besonders der Verlauf der Malaria tropica ist gefürchtet und oft tödlich. Auch Wochen bis Monate nach einem Stich kann die Erkrankung ausbrechen. Daher ist auch nach der Rückkehr ein Auftreten von Fieber vom Arzt abzuklären, der auf den Aufenthalt in einem Malariagebiet hinzuweisen ist.
Standardschutz – Zuhause und auf Reisen
Die Standardimpfungen sollten generell bei Kindern und Erwachsenen durchgeführt worden sein. Erwachsene sollten Impfschutz gegen Tetanus, Diphtherie, Keuchhusten (Pertussis), Mumps, Masern, Röteln und Influenza besitzen. Auch sollte bei Reisen mindestens ein Hepatitis-Schutz gegen die Variante A vorhanden sein. Bei intensiven Kontakten und besonderen Expositionen ist auch eine Impfung als Schutz gegen Hepatitis B, Tollwut und Typhus erforderlich.
Durchfallerkrankungen
Eine Durchfallerkrankungen kann infolge unzureichender Lebensmittel- und Trinkwasserhygiene, besonders in den ländlichen Regionen, auftreten. Gehäuft kommen hygienische Mängel auch in den nördlichen und nordöstlichen Regionen vor.
HIV / Aids
Eine Ansteckung mit dem HI-Virus oder eine AIDS-Erkrankung unterliegen den gleichen Voraussetzungen wie überall. Sexuelle Kontakte ohne Kondom, unhygienische Spritzbestecke beim Drogenmissbrauch und die Transfusion und der Kontakt mit Blut bergen die üblichen Gefahren und sind durch den Gebrauch entsprechender Schutzmaßnahmen und Vermeidungsstrategien zu verhindern.
Hygiene und Versorgung
Die medizinische Versorgung entspricht zumindest in Großstädten weitestgehend europäischen Standards. Auf dem Land ist die Versorgung in jeder Hinsicht problembehaftet, da Technik, Apparate und Hygiene häufig nicht den Anforderungen entspricht. Daher wird ein spezieller Auslands-Krankenversicherungsschutz mit Reiserückholversicherung empfohlen, der eine weltweite Gültigkeit besitzen sollte. Patienten haben ansonsten grundsätzlich alle aufkommenden Kosten einer Erkrankung oder Unfalls selbst und in voller Höhe zu zahlen.
Einreisebestimmungen, Verkehr, Flug und Gepäck
- Visum: Urlauber aus Deutschland, Österreich und der Schweiz benötigen kein Visum für die Einreise nach Brasilien. Ausnahmen bestätigen die Regel: Soll der Aufenthalt mehr als 90 Tage an einem Stück betragen, so ist ein Visum erforderlich! Diese beantragt man bei der für den Wohnort zuständigen brasilianischen Auslandsvertretung in Deutschland. Erwachsene sowie Kinder benötigen lediglich einen Reisepass oder einen vorläufigen Reisepass.
- Aufenthaltsdauer: Der Aufenthalt beschränkt sich auf eine Zeitspanne von 90 Tagen binnen 6 Monaten, die bei der brasilianischen Polícia Federal (Bundespolizei) um weitere 90 Tage verlängert werden können. Innerhalb eines Jahres darf der Aufenthalt maximal 180 Tage betragen.
- Fluggepäck: Das Fluggepäck ist bei der Einreise am Flughafen entgegenzunehmen. Bei einer Weiterreise muss das Gepäck erneut aufgegeben werden. Auch in den Flughäfen wie beispielsweise Rio de Janeiro, São Paulo, Salvador, Recife, Brasilia existiert trotz gegenteiliger Behauptungen der deutschen Gepäckaufgabe keine durchgehende Beförderung der Gepäckstücke.
- Vulkanasche: Bei einer Reise per Flugzeug in den Süden Brasiliens sollten eventuell neu auftretende, vulkanische Aktivitäten des südchilenischen Vulkans Puyehue beachtet werden, der sich jedoch seit Oktober 2011 wieder beruhigt hat. Eine kurzfristige Änderung und Behinderung durch Aschewolken kann nie ausgeschlossen werden. zuschließen. Vor Reiseantritt ist daher ein kurzfristiger Kontakt mit der Fluggesellschaft von Vorteil, um sich über die aktuelle Lage zu informieren.
- Sprache: Deutsch wird meist nie, Englisch meist nur in führenden Hotels und in touristischen Hochburgen gesprochen und verstanden. Im Süden kommt man mit Spanisch zu Recht, ansonsten empfehlen sich wenigstens Grundkenntnisse der portugiesischen Sprache zu erwerben.
- Straßenverkehr: In Brasilien herrscht ein absolutes Alkoholverbot für das Führen von Fahrzeugen. Touristen benötigen einen deutschen Führerschein und den Reisepass. Um Missverständnissse und Probleme bei der Verständigung auszuschließen, empfiehlt sich neben dem nationalen auch ein internationaler Führerschein sowie eine Übersetzung ins Portugiesische mitzuführen, die auch beglaubigt ist. „Graue“ Führerscheine müssen sogar in die Verkehrssprache des Landes übersetzt sein. Führerscheininhaber mit den Klassen C, D und E müssen mindestens 21 Jahre alt sein, um ein Fahrzeug führen zu dürfen.
Noch detailliertere Informationen erhalten Sie auf der Informatiosseite beim Auswärtigen Amt (Seite besuchen).