Brasiliens Regenwälder

Lunge der Welt – mit exotischen Pflanzen und Tieren

Der RegenwaldWas macht den Zauber des Regenwalds aus? Abwechselnde Vogelrufe, melodische Gesänge und munteres Gezwitscher liegen in der Luft. Zwischendurch hört man es rascheln und knacken. Oft wird der Besucher dieses Waldes von der Musik fallender Regentropfen auf die immergrünen Blätter begleitet. Meterhohe, anmutige Bäume, ein Gewirr aus Ästen und Lianen und bunte Pflanzen an jede Ecke erstrecken sich über den ganzen Wald. Viele seltene, exotische und farbenprächtige Tierarten, die man sonst nur aus dem Zoo kennt, fühlen sich in dieser Lebensfülle zu Hause.

 

Wer hier nach dem Zauber sucht, muss zwangsläufig feststellen, dass er sich bereits mitten in ihm befindet. Denn es gibt nicht nur einen Zauber.

 

Jedes einheimische Tier und jede Pflanze des Regenwaldes, der einzigartige Geruch und das Spiel des Sonnenlichts auf den Blättern sowie auch die geheimnisvollen Schattenplätze zwischen den Baumstämmen haben ihren individuellen Zauber: Ihr Glanz entfaltet sich vor den Sinnen des Besuchers in voller Pracht.

Der brasilianische Regenwald

Brasiliens Regenwald steckt voller Leben.

 

Paradiesvogel TukaDurch seine vorherrschende Temperatur um die 25 Grad Celsius und die zahlreichen Regenfälle hat sich ein feuchtes und gleichzeitig heißes Klima gebildet. Ab dem frühen Morgen kann man hier eine Luftfeuchtigkeit von 90 Prozent erwarten. Der Boden im Regenwald hat überwiegend einen sauren PH-Wert und weist größtenteils einen unfruchtbaren Boden auf.

 

Trotzdem konnte sich das Leben dieses Waldes in bunter Vielfalt entwickeln: Mehr als 2500 Baumarten wurden bereits entdeckt. Im Durchschnitt erreichen diese Bäume eine Höhe von stolzen 60 Metern. Zu diesem Artenreichtum gehören neben den Gummi- und Fruchtbäumen auch Farb- und Edelhölzer. Auch viele Heilkräuter lassen sich zwischen den sanften Riesen finden. Der brasilianische Regenwald besitzt eine Fülle an Orchideen- und Farnarten, beherbergt verschiedene Palmen und hat sogar sechs verschiedene Mangrovenbaum-Arten anzubieten.

 

Färberfrosch auf SeerosenblattDoch nicht nur die Pflanzenwelt fasziniert Besucher und Bewohner: Zahlreiche Tiere sind in dem grünen Paradies zu Hause. Bekannt sind besonders die Papageien, die kleinen Kolibris und die Tukane. Aber auch Halsbandarassaris sind hier zu finden. All diese exotischen Vögel leben auf und zwischen den majestätischen Bäumen des Regenwaldes. Sogar viele Schmetterlinge und Insektenarten sind hier beheimatet.

 

Neben unzähligen Stechmücken, Käfern und Grillen sind hier unter anderem auch die riesigen Vogelspinnen zu Hause. Größere Tiere wie Affen, Ameisenbären und Wildkatzen leben ebenso in den Tiefen des Waldes wie auch Wildschweine, Pumas oder der Jaguar. Diese Artenvielfalt hat ihre Wurzeln im Amazonas: Denn mehr als 10000 Arme des Amazonas versorgen den Wald mit frischem Flusswasser.

 

... und noch mehr DschungelDie Wege der Flüsse sind dabei oft verschlungen und im gesamten Gebiet verteilt. Bei einer Wanderung durch den Regenwald muss man daher ständig die vielen Flüsse überqueren. Auch die Gewässer selbst spenden vielen Tieren einen Raum zum Leben. So finden an den Ufern der Flüsse sowie in Flachwässern Kaimane und Riesenotter ihren Platz. Sie teilen sich ihren Lebensraum mit Anakondas und Wasserschweinen. Die tieferen Regionen des Amazonas werden von Seekühen, Flussdelfinen und etlichen Fischarten bewohnt. Der Süßwasserfisch Pirarucu lebt hier genauso wie viele Arten von Piranhas oder Zitteraalen.

 

Der Amazonas füllt den brasilianischen Regenwald allerdings nicht nur mit Leben, sondern hat diesem auch seinen Namen gegeben: Amazonas-Regenwald.

Der Atlantische Regenwald und der Raubbau

Abholzung und Raubbau im atlantischen RegenwaldDer Regenwald Brasiliens besteht jedoch nicht nur aus dem Amazonas-Regenwald. Es gibt auch den atlantischen Regenwald. Allerdings wurde dieser bereits zu 93 Prozent zerstört, hauptsächlich durch Abholzung und die Ackergewinnung für den Anbau von Soja. Trotz seiner geringen Fläche weist der atlantische Regenwald eine höhere Artenvielfalt auf als der Amazonas-Regenwald. Dies liegt daran, dass er küstennah gelegen ist. Durch die vorangeschrittene Zerstörung hat er jedoch einen Teil seines Zaubers verloren. Es bleibt nur zu hoffen, dass der verbliebene Teil des atlantischen Regenwaldes nicht weiter gerodet wird. Vielleicht kann der Zauber und einstige Glanz von diesem Teil des brasilianischen Regenwaldes in vielen Jahren wieder neu erblühen.

Doch der Zauber des Amazonas-Regenwaldes steht bis dahin allen Besuchern weiterhin zur Verfügung und kann in seiner vollen Schönheit genossen werden.

 

Wer den Regenwald aktiv schützen helfen möchte, der findet www.regenwald.org gute Infos und Möglichkeiten.